Wir sagen NEIN

Wir informieren über die Pläne der Deutschen Bahn in Seevetal

Liebe Sharks Familie,

Vermutlich haben viele von Euch schon die rot-gelben Kreuze und Banner wahrgenommen, die in Seevetal inzwischen überall zu finden sind. Doch was steckt eigentlich genau dahinter? Wir möchten Euch als Mitglieder der Sportgemeinschaft im TSV Eintracht Hittfeld über die Pläne der Deutschen Bahn informieren und darüber aufklären, was genau vor unserer Tür geplant ist – denn es geht uns alle an!

Die Deutsche Bahn plant eine Neubaustrecke. Ursprünglich eine ICE-Trasse, die eine schnelle Verbindung zwischen Hamburg und Hannover im Sinne des Deutschlandtaktes sicherstellen sollte. Nun soll es anders kommen.

Die ICE-Trasse entpuppt sich immer mehr als Gütertrasse, auf der der Güterverkehr des Hamburger Hafens nach Hannover geschickt werden soll. Dies soll dem Hamburger Hafen Wettbewerbsvorteile verschaffen, auch gegenüber dem niedersächsischen Wilhelmshaven.

Natürlich werden auf der Trasse auch ICE-Züge verkehren. Und um diese 250kmh schnellen Züge nicht auszubremsen, braucht es auf der Strecke Überholbahnhöfe. Hier stoppen die Güterzüge quietschend, um die Schnellzüge vorbeizulassen. Am Ende sollen knapp 200 Güterzüge pro Tag 24/7 durch unser Seevetal rollen. Das bedeutet ein Zug alle 7 Minuten.
Für uns Seevetaler/innen bringt dieses Vorhaben am Ende einige Nachteile mit sich.

Um in einer Stunde von Hamburg nach Hannover zu gelangen, soll der Anhalte-Bahnhof Harburg entfallen. Wer von Seevetal aus in einen ICE nach Hannover steigen möchte, muss also weitere Strecken zurücklegen als bisher.

Auch wird die aktuelle Planung der Deutschen Bahn die lange versprochenen Orts-Anbindungen an den Regionalverkehr verhindern.

Nachdem 6-spurige Autobahnen in 6 Himmelsrichtungen samt Kreuzen und Rastplätzen die Gemeinde bereits durchschneiden, wird die Neubaustrecke noch einen obendrauf setzen. Insgesamt müssten beim jetzt geplanten Trassenverlauf allein auf Seevetaler Gebiet zwei Autobahnen, fünf Kreisstraßen und zwei Eisenbahnstrecken mit großen Bauwerken gekreuzt werden. Die Strecke würde nahezu komplett in einer Dammlage von bis zu 30 m Höhe verlaufen. Die Breite der Trasse läge im breitesten Punkt bei 100 m, was mehr als der Breite einer 6-spurigen Autobahn entspräche.

Nach dem aktuellen Planungsstand sollen die Gleise in Meckelfeld von der Bahnstrecke nach Bremen ausfädeln und von dort in südlicher Richtung über die Glüsinger Lohe, Fleestedt und Karoxbostel nach Hittfeld zur Heubruch-Siedlung führen. Von dort sieht die Planung ein kurzes Stück entlang der A7 weiter über Lindhorst, Helmstorf und Harmstorf nach Ramelsloh vor. Dort soll die bestehende Gütertrasse gequert und angeschlossen werden. Der weitere Verlauf erfolgt dann in Richtung Brackel weiter nach Süden.
Niemand ist gegen einen Deutschlandtakt, oder die Verlagerung von Gütern auf die Schiene. 

ABER: Bereits 2015 wurde, nach langen und intensiven Beratungen eine andere Streckenführung von Hamburg nach Hannover festgelegt!

„Alpha E“ wurde in den Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgenommen und ist damit quasi Gesetz! “ (nähere Informationen unter www.beirat-alpha.de/was-ist-alpha-e/) Um diesen Vorschlag zu begleiten, wurde ein Projektbeirat gegründet, der die Umsetzung des Planes begleiten und darüber wachen sollte, dass alle beschlossenen Details tatsächlich auch die verabredete Berücksichtigung finden. Mit fortschreitender Planung wurde das Alpha E aber immer mehr durch die Bahn torpediert, kaputt geredet, verteuert. Irgendwann schlug der Projektbeirat Alarm und trotz abermaliger Unterstützung mit eigenen Gutachtern stellte die Deutsche Bahn die Planung des Alpha E ein und suchte nach Alternativen. Übrigens, was man wissen muss: Ausbau wird teurer für die Bahn. Neubau wird teurer für den Bund. Menschen haben sich für die Alpha E Variante engagiert. Konstruktiv – lösungsorientiert – freiwillig – das wird jetzt mit Füßen getreten.

Bereits im Januar 2023 soll im Bundestag nun eine Entscheidung getroffen werden. Über die Streckenführung, über Seevetals Zukunft und unser aller Zuhause.

Das heißt, die Zeit drängt.
 
Was können wir als Verein nun unternehmen? Zunächst können wir Euch nur ermutigen Euch und Euer Netzwerk über das Vorhaben zu informieren. Denn trotz aller Plakate, Kreuze und Veranstaltungen haben Viele immer noch keine Ahnung, was genau passieren und in welchem Zeitrahmen eine Entscheidung getroffen werden soll.
 
Wer aktiv werden möchte, sollte sich in die Unterschriftenlisten der Gemeinde Seevetal eintragen. Ihr könnt die Liste selbst ausfüllen (bitte leserlich), ausfüllen lassen und entweder bei einem Übungsleiter/Übungsleiterin, in der TSV Geschäftsstelle oder direkt im Rathaus abgeben.
 
Außerdem empfehlen wir Euch einer Bürgerinitiative beizutreten. Damit seid Ihr immer informiert und könnt aktiv etwas bewegen. So gibt es z.B. die neue Bürgerinitiative der Gemeinde Seevetal „Trassenalarm“  und die Bürgerinitiative „Y-Monster“ aus Ramelsloh.
 
Aktuelle Informationen gibt es auch auf www.seevetal.de/keine-trasse . Dort findet Ihr auch eine Übersichtskarte der geplanten Neubaustrecke und den Download der Unterschriftenliste.
 
Euer Vorstand des TSV Eintracht Hittfeld e.V.