Wir über uns
„Die Sharks-Chronik“
Von einer Vereinssparte über eine Spielgemeinschaft zu einer Marke im Basketballsport
Als in den 80ern eine Handvoll ehrgeiziger Menschen die Abteilung Basketball im TSV Eintracht Hittfeld gründete, führte dieser Sport in Deutschland ein regelrechtes Schattendasein. Damals dachte noch keiner an ein rasantes Wachstum dieser Sparte, das sich knapp 25 Jahre später in Hittfeld und Harburg entwickeln würde. Auch den Namen „Sharks“ gab es noch nicht.
Von 1982 bis ca. 1992 nahmen unsere Basketballer am Spielbetrieb in Niedersachsen teil. Hauptsächlich wegen der sehr weiten Fahrtwege zu Punktspielen und Turnieren, entschloss sich die Abteilung zum Spielbetrieb nach Hamburg zu wechseln. Um dort spielen zu dürfen wurde kurzerhand eine Basketballgemeinschaft (BG) mit dem FC Ellas Harburg eingegangen. Als dieser ein paar Jahre später aufgrund von Spielermangel aus der BG ausstieg, entstand durch Namensänderung die BG Harburg Hittfeld.
Mit dem Gewinn der EM 1993, Michael Jordan im Fernsehen und Streetball auf allen Straßen, erlebte Deutschland einen regelrechten Basketballboom. Basketball war plötzlich ein angesagter Sport. Die Mitgliederzahlen stiegen auch bei der BG Harburg Hittfeld. Ebenso ließen die Erfolge nicht lange auf sich warten.
Unter der Regie vom „Professor“ Christo Kachar stieg die 1. Herren-Mannschaft Ende der 90er in die 1. Regionalliga auf. Damals gab es anders als heute unter der 1. Bundesliga, nur eine 2. Bundesliga, keine Pro A und Pro B. Das bedeutete, dass unsere BG in der 3. Liga auflief.
Zu diesem Zeitpunkt erreichte der Hamburger Basketball seinen Höhepunkt mit den BCJ Hamburg Tigers, die in die erste Liga aufgestiegen waren.
Auch die erste Mannschaft der Hittfelder kaufte fleißig Spieler von überall her, obwohl noch nicht klar war, wohin es eigentlich gehen soll. Teilweise kamen Spieler mit einem enormen Potenzial aus Afrika, die später in den USA mit einem Stipendium auf dem College landeten.
Nach dem Basketball-Boom ließ die gegenläufige Entwicklung nicht lange auf sich warten.
Die 1. Regionalliga wurde dem kleinen Hittfelder Verein mittlerweile zu teuer, so dass man sich entschied, das Projekt einzustellen. Damit rückte der Jugendbasketball in den Vordergrund der Sparte.
In Hamburg ärgerte man sich, dass in der O2-Arena zwar Handball und Eishockey gespielt wurde, es aber kein Profi-Basketballteam in die Hansestadt geschafft hatte.
Südlich der Elbe blickte man nach vorne und entwickelte den Ehrgeiz mit einer Handvoll Teams im Basketball erfolgreich zu sein. Zeitgemäß sollte auch ein neuer Name her: Die „Hittfelder Haie“ mitsamt neuem Logo waren geboren.
Aber die Vorzeichen standen schlecht. Die Traditionsvereine des Basketball im Hamburger Süden verschwanden von der Landkarte, und es gab immer weniger Trainer, die bereit waren, sich für die Jugend zu engagieren. Zwei Jahre lang haben wenige Trainer und Vorstände bei der BG Aufbauarbeit geleistet. Mit vielen ehrenamtlichen Helfern wurden Pullis und Shirts bedruckt, Camps und Weihnachtsfeiern organisiert und Werbung gemacht. Mit Erfolg – die Mitgliederzahlen stiegen.
Der Arbeitstitel „Hittfeld Sharks“ und das bissige Logo schafften den Sprung in ein neues Feld. Mit dem Jahrgang 1988 nahm man erstmals an internationalen Turnieren in Dänemark und Schweden teil. Vereinseigene Spieler wurden zu Trainern ausgebildet und sicherten so den Nachwuchs.
Auch der Hamburger Basketball Verband bemerkte diese Entwicklung und unterstützte die Strukturschaffung insbesondere im Bereich Leistungssport. Ungefähr 2005 entstanden die ersten Schulkooperationen mit Harburger Schulen. Die Bindung zum Verein begann etwas Besonderes zu werden.
Die Spielergebnisse waren ebenfalls im Aufwärtstrend. Der Punktvorsprung der starken Hamburger Vereine BCH, Wedel oder Bramfeld gegen den ersten gesichteten Sharks-Jahrgang der 1994er begann zu schrumpfen. Auch im Mädchenbereich konnten sich die Ergebnisse gut sehen lassen.
Diese Entwicklung bedeutete gleichzeitig viel Einsatz an Organisation und Koordination über das Training hinaus, und es fehlte immer an irgendeiner Ecke. Über die Teilnahme an Miniturnieren gelang es schließlich, auch Eltern zu begeistern und mit ins Boot zu holen.
Kurze Zeit später gründeten einige motivierte Eltern den Jugendbasketball Förderverein für Harburg und Hittfeld (JuBaHH), der es sich zur Aufgabe machte, finanziell und organisatorisch zu unterstützen, und die Elternarbeit effektiv zu koordinieren.
Die Trainer konnten sich damit wieder verstärkt ihrer eigentlichen Aufgabe widmen. Die Schulkooperationen wurden ausgebaut, und die Teams nahmen verstärkt an nationalen und internationalen Turnieren teil. So machten die Sharks nicht nur in Prag, der Schweiz, Dänemark und Schweden, sondern vor allem auch in Hamburg auf sich aufmerksam. Auch ohne Titelerfolge bekamen sie stets positive Resonanz und waren auf allen Veranstaltungen gern gesehene Sportler. Hier zahlte es sich aus, dass im Trainingsansatz auch Wertevermittlung wie Respekt und Disziplin eine große Rolle spielen.
2006 starteten die Sharks eine neue Form der Nachwuchsschmiede, die sich aber nicht nur an den eigenen Verein, sondern an die jüngsten Spieler der gesamten Region Hamburg-Niedersachsen wendet: Das Rookie-Camp – für Basketball-Kids mittlerweile der Inbegriff einer coolen Ferienwoche, die intensives Basketballtraining mit jeder Menge Spaß und einem breiten Rahmenprogramm kombiniert. Mit dem Hamburger Basketball Verband als Partner und dem Förderverein als Organisator des nichtsportlichen Teils, zaubert die sportliche Leitung der Sharks seither Jahr für Jahr mit vielen freiwilligen Helfern ein Camp, das in dieser Form und auch für diese Zielgruppe einmalig ist.
Diese vielfältige Aufbauarbeit sollte nun auch Früchte tragen. Das Jahr 2009 markierte die Trendwende für die Leistungserfolge – die Titel purzelten nur so ins Haus. Mit dem ersten Gewinn der Hamburger Meisterschaft bei „Jugend trainiert für Olympia“ in Hamburg, durfte der Jahrgang 1995 die Hansestadt in Berlin beim Bundesentscheid vertreten. Auch mit dem 1. Platz im schwedischen Traditionsturnier in Lund machten sich die Sharks viele Freunde. Einladungen zu nationalen und internationalen Turnieren waren die Folge.
Die Krönung des Jahres 2009 war der Titelgewinn bei der Deutschen Meisterschaft mit der M14. Hierauf folgte die Entscheidung, den Schritt in die neue Jugendbasketballbundesliga, kurz JBBL (U16), zu wagen, obwohl der Verein nicht mit einer Herren-Bundesligamannschaft samt entsprechenden Ressourcen aufwarten konnte.
Anders als in den Jahren davor, musste neben der Manpower nun auch Geld generiert werden. Ein neues Team engagierter Eltern wurde ins Leben gerufen, das sich fortan ausschließlich um die Belange der JBBL kümmerte – das Koordinations-Team Bundesliga (K-Team).
Mit der Bewerbung bei der Handelskammer, diversen Stiftungen und Sponsoren, wurde das benötigte Geld für den Start in die JBBL akquiriert. Auch die Außendarstellung wurde entsprechend der sportlichen Entwicklung des Vereins überarbeitet. Neben der Hauptinternetseite der Hittfeld Sharks entstand eine eigene JBBL-Seite. Der Jahrgang 1994 schaffte einen erfolgreichen Start in die JBBL unter die besten 24 Teams in Deutschland.
Der Abschluss des Jahres 2009 sollte noch einmal mit der Auszeichnung des Landkreises Harburg als Mannschaft des Jahres darstellen.
2010 stand der starke Jahrgang 96 als Favorit um die Deutsche Meisterschaft in der M14 bereit, den Erfolg von 2009 zu wiederholen. Allerdings machte der TUS Lichterfelde den Sharks in der Vorrunde vorzeitig einen Strich durch die Rechnung. Nach 3 Verlängerungen schied das Team der Sharks aus – eine Erfahrung, die lange in Erinnerung blieb.
2011 durften die Sharks erstmalig dann auch Niedersachsen mit einem starken Team vertreten. Mit der Partnerschule Gymnasium Meckelfeld wurden sie Landessieger bei „Jugend trainiert für Olympia“ (JtfO) und nahmen so zum 2. Mal am Bundesentscheid in Berlin teil. Bis dato war es noch keinem Verein gelungen, für zwei Bundesländer bei JtfO teilzunehmen.
2012 gewannen die Sharks im männlichen Bereich 3 von 5 Hamburger Meistertitel sowie die Norddeutsche Meisterschaft. Auch die JBBL gelang es zum wiederholten Male, sich unter die letzten 16 Teams in Deutschland zu spielen.
Große Aufmerksamkeit in Hamburg erreichten die Sharks durch die Verleihung eines Preises der Stiftung Leistungssport (Handelskammer Hamburg) für herausragende und nachhaltige Nachwuchsarbeit. Ein Ritterschlag für alle Ehrenamtlichen bei den Sharks.
Gemeinsam mit dem Partnerverein Bramfelder SV folgte nun der Schritt in die Nachwuchsliga NBBL, um den älter werdenden Jugendlichen weiter Spielmöglichkeiten auf höchstem Niveau zu bieten. Die NBBL spielte von nun an unter dem Dach der Sharks. Eine enge Kooperation mit dem MTV Lüneburg schaffte neue Möglichkeiten: ein Trainer der Lüneburger Regionalliga trainiert die NBBL der Sharks, und die NBBL- Spieler nehmen mit einer Doppellizenz am Training der Regionalliga teil.
Im Frühjahr 2012 erfüllte sich die JBBL des Jahrgangs 1996/1997 mit ihren Trainern und Betreuern einen langgehegten Wunsch. Sie reisten gemeinsam in die USA zu den Wurzeln ihres Sports, erlebten den American way of life und spielten gegen ausgewählte Schulteams. Highlight war aber das NBA-Spiel Indiana Pacers gegen Orlando Magic, das von einer außergewöhnlichen Erlaubnis gekrönt wurde: Das Team der Sharks durfte nach dem Spiel zum Fotoshooting auf das Spielfeld.
Daheim machten nun auch die Mädchen-Mannschaften von sich reden. Während sich immer weniger Vereine in Hamburg für den weiblichen Nachwuchs engagieren, entwickelte sich dieser Bereich bei den Sharks langsam aber stetig im Hintergrund, um in 2013 mit Titeln (Hamburger Meister) und Qualifikationen für überregionale Wettbewerbe zu glänzen. Die Sharks-Girls sind in allen Altersklassen erfolgreich vertreten.
Möglich machte dies eine intensive Arbeit und Betreuung durch einen ehrenamtlichen Nachwuchskoordinator und einen sportlichen Leiter, die sich – analog zum männlichen Bereich – ausschließlich um die weiblichen Mannschaften kümmern.
Auch die Jungs der JBBL servierten in 2013 ein Highlight, das Geschichte schreibt: Sie spielten sich unter die vier besten Teams Deutschlands und nahmen am TOP4 in Bamberg teil. Dort erreichten sie nach einem spannenden Spiel einen fantastischen 3. Platz und erlebten eine grandiose Unterstützung durch die mitgereisten Fans.
Hier spiegelte sich wieder, was die Heimspiele der JBBL und NBBL am Peperdieksberg ausmacht, und was in der Liga seinesgleichen sucht: Cheerleader, Musik, Sharks-Maskottchen und volle Tribünen sind Indikatoren für einen funktionierenden und lebendigen Verein.
Knapp 20 Trainer und Co-Trainer, diverse Kooperationen, ein strukturiertes Wachstum und ein außerordentlich hohes Engagement vieler ehrenamtlicher Unterstützer machen die Sharks zu dem was sie heute sind: Eine Marke für Jugendbasketball in Hamburg und Deutschland.