Wie im Schlaf – Die JBBL-Sharks verlieren ihr erstes Auswärtsspiel
In den ersten Minuten nicht wach gewesen, im letzte Viertel komplett weggenickt und zum Schluss mit 24 Punkten untergegangen. Ungefähr so sieht das Fazit des ersten Spiels der Hamburg Sharks in der jungen JBBL-Saison aus. 86 : 62 lautet das amtliche Endergebnis gegen die Eisbären aus Bremerhaven.
Es hätte allerdings auch ganz anders lauten können. Sagte jedenfalls Headcoach Lars Mittwollen nach der Partie. „Abgesehen von der Anfangs- und der Schlussphase waren wir heute nicht chancenlos. Wir hätten einfach nur in allen Phasen des Spiels das umsetzen müssen, was wir vorher besprochen hatten.“
Besprochen war eine geduldige Offense, die das freie Anspiel unter dem Brett sucht, und eine Defense, die gegen die großen und athletischen Spieler des Gegners nicht so sehr den Passweg verteidigt, sondern sich eher auf die Helpside konzentriert.
Von dieser Konzentration war in den ersten Minuten allerdings wenig zu sehen. Und von der Geduld am offensiven Ende ebenfalls nicht. Statt dessen wurde überhastet von außen geworfen und in der Verteidigung dann auf einen Steal gelauert, was den Gegnern immer wieder leichte Punkte unter dem Korb ermöglichte. Nach vier Minuten stand es bereits 11 : 2.
Sechs Minuten später ging die Mannschaft mit einem Rückstand von 26 : 11 in die Viertel-Pause.
Im zweiten Spielabschnitt funktionierte zumindest die Offense besser, so dass dieses Viertel mit 23 : 21 gewonnen wurde.
Das dritte Viertel ging – sogar relativ eindeutig – mit 19 : 12 ebenfalls an die Sharks.
Und dann kam das vierte Viertel und mit ihm eine Wende, die von außen nur schwer nachzuvollziehen war. Als wären die Spieler in eine Art kollektive Umnachtung gefallen. Das Verteidigen wurde praktisch komplett eingestellt. Auch das Wort „Rebound“ schien die Mannschaft jetzt aus ihrem aktiven Sprachschatz gestrichen zu haben. Genauso wie jedes andere Wort auf dem Platz. Eigentlich existierte überhaupt keine Kommunikation mehr unter dem eigenen Korb. Und am anderen Ende des Spielfelds häuften sich jetzt ebenfalls leichte Ballverluste, was der Gegner dann immer wieder mit schnellen Körben bestrafte. Lars Mittwollen versuchte es mit frischem Personal von der Bank. Die Spielweise blieb dieselbe. Am Ende hieß es 26 : 9 für den letzten Spielabschnitt.
„Über dieses Viertel wird auf jeden Fall noch zu reden sein“, sagte Lars Mittwollen nach dem Spiel. „Neben einigen anderen Punkten auf meiner Liste.“ Da ist zum Beispiel eine erschütternde Freiwurfquote von 39 Prozent. Und da sind exakt zwei magere Assists im ganzen Spiel, bei 16 Assists, die der Gegner auf seinem Scoutingbogen verewigen konnte. „Aber die Schlüsselstelle unserer Niederlage bleibt der Mangel an Konzentration am Anfang und am Ende des Spiels.“
Wie man so etwas ändern kann?
„Bringt morgen Laufschuhe mit“, sagte Lars Mittwollen zum Abschied zu seinen Jungs. Für die Spieler, die ihn schon länger kennen, klang das wenig erfreulich.
Das nächste Heimspiel findet am kommenden Sonntag, den 26.10 um 11:00h gegen die Rendsburg Twisters in der Hittfelder Sorthalle statt. Hier wird sich zeigen, ob die Punkte vom Head-Coach abgearbeitet worden sind.
Zum Team in Bremerhaven gehörten: Vincent Beckmann, Nicklas Bestmann, Philip Deller, Jeremy Domski, Benjamin Ebert, Gian Luca Facchini, Ole Hausendorf, Tim Lang, Henry Langer, Enno Lütjens, Max Stuthmann und Arne Torikka. Alle Spieler kamen zum Einsatz. Die Zahlen zum Spiel finden sich hier:
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