Selbst geschlagen – Das JBBL-Team der Sharks Hamburg verliert das Spiel um die Tabellenführung gegen die Baskets Akademie Weser Ems mit 85 : 69
Eigentlich gab es vor dem Spiel ein paar gute Gründe, nervös zu sein: Ging es doch für die Sharks Hamburg in der Auswärtspartie gegen das Team aus Oldenburg um nicht weniger als den 1. Platz in der Division Nord der Jugendbasketball-Bundesliga. Außerdem würde dem Sieger dieses Spiels der Einzug in die Hauptrunde kaum noch zu nehmen sein. Und drittens würden der Sieg dort ebenfalls zählen, was dann den Kampf um die Playoffs ein klein wenig komfortabler macht. Angesichts dieser Ausgangslage cool zu bleiben, war schon mal nicht so einfach.
Vermutlich ließ Lars Mittwollen, Headcoach der Sharks, deshalb vor der Partie erst einmal etwas Dampf aus dem Kessel: „Seht dieses Spiel als Belohnung für Eure Leistungen in dieser Saison“, sagte er in der Kabine zu seiner Mannschaft. „Wir können hier gewinnen. Aber wir müssen nicht gewinnen. Also geht raus und habt Spaß.“
Den hatte die Mannschaft dann auch. Zumindest in den ersten 15 Minuten. In dieser Zeit spielten die Sharks Hamburg den besten Basketball ihrer ganzen Saison. Und das gegen die beste Defense der Liga und die sichersten Dreierschützen und das athletischste und am tiefsten besetzte Team.
Im ganz ersten Viertel bewegten sich beide Mannschaften in etwa auf Augenhöhe. Die Basketball-Akademie verteidigte konsequent die Würfe der Sharks und deckte auch die großen Männer weitgehend zu, dafür machten die Hamburger ihre Punkte jetzt durch einige schöne Drives ans Brett. Und am anderen Ende des Felds spielten die Hamburger ihre bekannt aufmerksame Helpside und erlaubten der Akademie auch keine einfachen Punkte. Allein in diesem Viertel wechselte die Führung zehnmal hin und her, bis die Sharks nach zehn Minuten mit einem knappen 19 : 20 Rückstand in die erste Pause gingen.
Im zweiten Viertel passierte etwas, das selbst die kühnen Träumer kaum für möglich gehalten hätten: Die Sharks spielten die körperlich überlegenen Gegner fast an die Wand. Nach einem getroffenen Freiwurf der Akademie zogen die Sharks mit einem 9 : 0 Lauf davon. Nach 15 Minuten war die Führung sogar auf 12 Punkte gewachsen. Allein 16 Punkte hatte bis zu diesem Zeitpunkt Tim Lang gemacht. Dann aber passierte ihm eine eigentlich unbedeutende Szene, die dem ganzen Spiel rückblickend eine andere Richtung gab. Dabei ging es um einen Pfiff des Schiedsrichters, der einen Pass auf ihn als Rückspiel wertete, obwohl er nach eigener Meinung bereits klar in der gegnerischen Hälfte stand.
Während die Sharks noch mit diesem Pfiff haderten, machte die Akademie fünf schnelle Punkte, das Momentum des Spiels kippte jetzt, nach einem weiteren 10 : 0 Lauf führte Oldenburg zur Halbzeit plötzlich mit 42 : 39.
Das dritte Viertel begann so desaströs wie das zweite geendet hatte. Mit zwei schnellen Dreiern und einigen Freiwürfen baute Oldenburg die Führung auf zehn Punkte aus. Die Mannschaft verteidigte den Ballvortrag der Sharks jetzt zunehmend aggressiver, auf der anderen Seite stand die Helpside der Sharks fast immer zu tief, auch das kreative Passspiel, sonst eines der Markenzeichen der Mannschaft aus Hamburg, fand immer seltener statt. Folgerichtig gingen dann die beiden letzten Viertel mit 25 : 14 und 20 : 16 ebenfalls an die Akademie aus Oldenburg.
„Das ist schade“, erklärte Mittwollen nach dem Spiel. „Wir haben uns selbst um den Lohn unseres guten Spiels gebracht. Wir haben nicht verloren, weil wir schlechter waren, sondern weil wir den Gegner besser gemacht haben. Trotzdem hat die Niederlage auch etwas Gutes. Wir haben gelernt, dass wir gegen jede Mannschaft bestehen können. Und dass wir uns selber schlagen, wenn wir uns auf Nebensächliches fokussieren. Im nächsten Spiel gegen die Piraten darf uns das nicht mehr passieren. Da geht es um alles.“
(Das Spiel findet am 13.12. um 11.00 Uhr in der Halle am Peperdieksberg statt. Jeder zusätzliche Zuschauer zählt.)
Im Kader der Sharks standen diesmal: Nicklas Bestmann, Djano de Ceitas, Jeremy Domski, Sam Fechner, Emil Harms, Justus Hollatz, Pascal Igbinosun, Tim Lang, Justus Meyer, Moritz Panke, Florian Stasch und Max Stuthmann.
Die Zahlen des Spieltags finden sich hier:
http://www.nbbl-basketball.de/dates-results/jbbl-vorrunde/nord/#rcd1:/statistik/spiel/index.php%3Fwettbewerb=1&spiel_id=18834