Riesenspiel trotz Niederlage der 1. Herren
Der bisher härteste Test in der laufenden Spielzeit wartete am vergangenen Sonntag auf Hittfelds 1. Herren. Der ungeschlagene Tabellenführer, ETV (2), war zu Gast auf dem Peperdieksberg. Am Ende der regulären Spielzeit war noch kein Sieger ausgerungen, am Ende der 5 Minuten Verlängerung stand eine 80:92 Niederlage für die Hittfelder zu Buche. Dass es ein Thriller werden würde, konnte vor dem Spiel erwartet werden. Wie knapp es dann am Ende war, bringt der Endstand nur insofern zum Ausdruck, als dass er nach Verlängerung zustande kam.
Eine knappe Partie kündigte sich bereits im ersten Viertel an. Sich der Stärke des jeweiligen Gegners bewusst, zollten die beiden Teams einander höchsten Respekt. Dies trat durch sehr gute Verteidigung und zu großen Teilen noch nervöse Offensive auf beiden Seiten zu Tage. Es waren jedoch die Gäste aus Eimsbüttel, die zuerst ihren Rhythmus fanden. Während die ersten Würfe zu fallen begannen und das Zusammenspiel langsam an Flüssigkeit zunahm, waren die Hittfelder noch in mitten des holprigen Anfangs und leisteten sich einen Ballverlust nach dem anderen. Dies führte zu deutlich weniger Wurfversuchen als beim Gegner, sodass sich eine trotz allem solide Wurfquote nur in 14 hittfelder Punkte und einen 9 Punkte Rückstand zum Ende des ersten Viertels ummünzte.
Doch an diesem Tag war der Mannschaft anzusehen, dass sie nicht einbrechen würde. Couragiert und weiterhin bissig traten die Hittfelder in der Verteidigung auf und machten jede Korbaktion des Gegners zu einer umkämpften. Der Zug zum Korb wurde durch starke Hilfen in der Verteidigung und immer bessere Rotation schwer gemacht, jeder Wurf von außen erfolgte über eine hittfelder Hand hinweg. Gleichzeitig wurde nun auch vorsichtiger mit dem Ball umgegangen. Die Ballverluste nahmen ab, die eigenen Wurfversuche folglich zu. Ein auf beiden Seiten schön anzusehendes Spiel hatte sich entwickelt, indem die Sharks sich nun rankämpften. Es war insbesondere der in der Offensive konstanteste Hittfelder des Tages, Niklas Wagner, der sein Team mit starken Aktionen unter Korb gegen die groß besetzten Gäste zurück ins Spiel brachte. Der zweite Abschnitt ging mit 19:9 und damit die Halbzeit mit 33:32 an die Gastgeber.
In der Halbzeitpause peitschte ein zufriedener Coach Sönke Müller sein Team an, die Leistung genauso aufrecht zu erhalten, wie zum Ende der ersten Hälfte. Stattdessen bekam er im dritten Viertel von seiner Truppe eine Kopie des ersten. Die Unstimmigkeiten im Spiel seines Teams nahmen wieder zu. Es waren nun v.a. Foulprobleme bei Schlüsselspielern wie Steffen Grimme und Joschua Simon, die ihnen eine dringende benötigte Präsenz auf dem Feld in wichtigen Phasen des Spiel immer wieder verwehrte. Der ausgeglichene Kader fing diese Verluste so gut es ging auf, konnte aber eine 8 Punkte Führung der Gäste nach dem dritten Viertel nicht abwenden.
Im letzten Viertel zeigten sich beide Teams noch einmal von ihrer stärksten Seite. Das Spiel nahm sein höchstes Niveau an, sehr zur Freude der Zuschauer, denen ein Krimi bevorstand. Hittfeld fand noch einmal zu offensiver Stärke und hielt die konstant gute Verteidigung auch im letzten Abschnitt aufrecht. Mit gutem Passspiel und etwas frischeren Beinen konnte man die lediglich 8 Eimsbütteler Spieler, deren Kräfte zuneige zu gehen schienen, nun zunehmend überlaufen. 20 Sekunden vor Schluss stand ein 3 Punkte Rückstand aus hittfelder Sicht auf der Anzeigetafel.
Nachdem der von Sönke Müller aufgezeichnete Spielzug nicht fruchtete war es Matteusz Peplinski, der sich 10 Sekunden vor Schluss ein Herz fasste und einen schwierigen Dreipunktwurf versuchte und leider vergab. Sein eigener Fehlwurf fiel ihm jedoch direkt wieder in die Hände und er hielt erneut drauf… Verlängerung!
In der Overtime gingen die Sharks schnell mit 4 Punkten in Führung, verloren dann jedoch den Flow in der Offensive. Die ebenfalls erschöpften Gäste verließen sich nun auf ihre beiden korbgefährligsten Spieler, die mit individueller Klasse dafür sorgten, dass sich der ETV absetzen konnte. Die Hittfelder konnten hier nicht mehr mithalten und verloren am Ende mit 80:92. Die erste Heimniederlage dieser Saison war spektakulär anzuschauen und ebenso bitter für die hittfelder Spieler.
Ein schnelles Aufbäumen ist jedoch von Nöten, denn bereits kommen Samstag sind die 1. Herren beim Altrahlstedter MTV zu Gast. Dort gilt es, den Anschluss zur Spitze nicht gänzlich zu verlieren.
Aktive Spieler gegen ETV 2: N. Wagner (26 Pkte), J. Tamke (15), M. Peplinski (15), S. Grimme (7), J.Simon (7), J. Hollatz (4), M. Potschka (3), F. Schnoege (2), S. Christen (1), N.Hansen, D. Ganitis