Neue Ziele – Die JBBL-Sharks verlieren das letzte Vorrundenspiel gegen Kronshagen mit 69 : 84
War leider nichts mit der Hamburger Solidarität: Weil die Piraten ihre Partie gegen den direkten Konkurrenten aus Oldenburg schon am frühen Vormittag verloren hatten, war für die Sharks schon vor dem Anpfiff ihres letzten Auswärtsspiels klar: In diesem Jahr würde man den Einzug in die Hauptrunde zum ersten Mal seit Bestehen der JBBL knapp verpassen.
In der Partie gegen das Team aus Kronshagen ging es deshalb nur noch um die Ehre und darum, neue Erfahrungen zu sammeln. Besonders letzteres war für Cheftrainer Lars Mittwollen wichtig. Denn aus der Starting-five der Sharks hatten sich für diese Partie drei Leistungsträger krankheitsbedingt abmelden müssen, so dass die Sharks mit fünf Spielern begannen, die in dieser Formation noch nie zusammengespielt hatten. (In der gesamten vergangenen Saison gab es exakt zwei Minuten, in der nicht mindestens einer der drei Verletzten auf dem Platz gestanden war. Das war in den letzten beiden Minuten der Overtime gegen Oldenburg gewesen und da hatte das Team die Ausfälle glänzend kompensiert.)
An diese Leistung sollte also angeknüpft werden. Das funktionierte am Anfang des Spiels auch wunderbar. 6 : 0 führten die Sharks nach drei Minuten, um dann allerdings in den verbleibenden sieben Minuten des ersten Viertels mit 4 : 27 Punkten regelrecht unterzugehen.
An mangelnder Intensität oder fehlendem Siegeswillen lag es nicht. In Kronshagen wurde um jeden Ball gekämpft, die Team-Defense war aufmerksam wie immer, die Wurfquoten auch nicht schlechter als sonst, sogar der Cheftrainer – sonst am Spielfeldrand eher ein ruhiger Vertreter seiner Zunft – zeigte eine Performance, wie man sie in dieser Saison von ihm noch nicht so erleben durfte.
Trotzdem war das Team der Sharks im ersten Viertel absolut chancenlos. Woran also hat es gelegen? Eine wichtige Rolle spielten diesmal wohl die Schiedsrichter, die, um es vorweg zu sagen, einen richtig guten Job gemacht haben und ihrer Linie über das ganze Spiel treu geblieben sind. Diese Linie allerdings war eher „berlinerisch“. Soll heißen: Wenige Pfiffe, schon gar nicht auf der offensiven Seite, selbst das Arbeiten gegen Ball und Mann mit Händen und Schultern wurde nur in extremen Fällen geahndet.
Das verlangte nach einem unerschrockenen und körperbetonten Spiel. Dafür war das junge Team der Sharks – über weite Strecken standen nur Spieler des 2000er-Jahrgangs auf dem Platz – einerseits nicht robust genug und anderseits ein wenig zu brav in seinen Aktionen.
Erst in der zweiten Halbzeit gelang es den Spielern nach einigen deutlichen Worten ihres Trainers, sich dieser Spielweise anzupassen. Das dritte Viertel ging deshalb mit 20 : 10 an die Sharks, auch im vierten Viertel erlebten die vielen mitgereisten Zuschauer keinen Einbruch, für einen Sieg reichte es dennoch nicht.
Trotzdem war Mittwollen nach der Partie durchaus zufrieden. „Die tragenden Spieler des Gegners waren alle vom älteren Jahrgang und mindestens einen halben Kopf größer als meine Jungs“, sagte er. „Natürlich konnten wir solche Leute nicht ausschalten. Aber wie sich meine Spieler in der zweiten Hälfte gegen ihre Konkurrenten gestemmt haben, nötigt mir Respekt ab. Die Erfahrungen, die wir hier sammeln konnten, sind Gold wert für die Relegation mit ihren Spielen gegen die Berliner Teams.“
Top-Scorer nach einem leidenschaftlichen Spiel war diesmal Benny Eberth mit 22 Punkten und 4 Steals.
Gegen Kronshagen spielten: Vincent Beckmann, Nicklas Bestmann, Robin Busker, Jeremy Domski, Benjamin Ebert, Leevi Erkkilä, Justus Hollatz, Florian Stasch, Max Stuthmann und Arne Torikka
Das Scouting findet sich hier: http://www.nbbl-basketball.de/rcd?liga_id=&wettbewerb=1&spiel_id=17706&tabTitle=Statistikserver-Inhalt&menuid=16&topmenu=7&xget=%2Fnbbl-jbbl%2Fstatistik%2Fspiel%2Findex.php