Nächster Krimi, nächster Rückschlag – Sharks Oberliga-Herren weiterhin sieglos
Im zweiten Oberliga-Heimspiel setzte es für die Hittfeld Sharks die nächste Niederlage. Bei der denkbar knappen 87:89-Niederlage gegen den Eimsbütteler TV überragte auf Seiten der Gäste ausgerechnet ein ehemaliger Shark mit 40 Punkten und dem entscheidenden Korb. Die Sharks blicken nun düsteren Zeiten im Tabellenkeller entgegen.
Die Zuschauerränge in der Sporthalle am Peperdieksberg in Hittfeld spiegelten ein wenig die aktuell triste Situation der Oberliga-Herren der Sharks wider: lediglich rund ein Dutzend kamen am Sonntagnachmittag zum dritten Ligaspiel, um das Team zu unterstützen.
Nach dem verpatzten Saisonstart mit zwei Niederlagen in der Liga und dem Ausscheiden im Pokal wollten die Basketballer endlich den ersehnten Befreiungsschlag schaffen. Die Gäste des ETV aus Hamburg-Eimsbüttel, mit einem Sieg und einer Niederlage solide in die Saison gestartet, waren bis dato ein unbeschriebenes Blatt für die Hittfelder. Lediglich Mubarak Salami, der letzte Saison noch für das NBBL-Team der Sharks auf Korbjagd gegangen war, kam als bekanntes Gesicht nach Hittfeld.
Beide Coaches sahen im ersten Viertel ein weitestgehend ausgeglichenes Spiel. Von Nervosität und Unsicherheit, die eine Niederlagenserie gemeinhin mit sich bringt, war den Sharks nichts anzumerken. Die Schützlinge von Coach Jan Fuisting trugen selbstbewusst und zielstrebig ihre Angriffe vor. Insbesondere Spielgestalter Julian Tamke trumpfte mit neun Punkten und starker Wurfquote auf. Mit einem 4-Punkte-Vorsprung ging es in die erste Viertelpause.
Im zweiten Abschnitt änderte sich das Bild jedoch schlagartig. Mubarak Salami riss als Dreh- und Angelpunkt des Offensivspiels der Gäste die Partie mehr und mehr an sich. Und weil auch seine Mitspieler wichtige Würfe von außen trafen, übernahmen die Gäste Mitte des 2. Viertels mit einem 14:0-Lauf die Führung. Die Sharks hingegen hatten nicht nur Pech bei ihren Abschlüssen sondern ließen auch den nötigen Druck in der Defensive in vielen Momenten vermissen. Zudem offenbarten sie ein altbekanntes Manko: eine magere Freiwurfquote. So stand das Scoreboard nach 20 Minuten Spielzeit auf 42:49 für die Eimsbütteler. Trotzdem: man war aus Sharks-Sicht weiterhin in Schlagdistanz und Wille und Motivation verdrängten die Sorgen, weiter im Tabellenkeller hängen zu bleiben.
Nach einigen taktischen Justierungen und einer motivierenden Ansprache von Coach Fuisting gestaltete sich das Spiel zu Beginn der 2. Halbzeit wieder ausgeglichener. Erst durch vier Punkte in der letzten Minute des Viertels konnte sich Eimsbüttel weiter absetzen und den Abschnitt abermals für sich entscheiden. Mit einem 10-Punkte-Rückstand für die Sharks, aber weiterhin ungebrochenem Willen, ging es in die letzten zehn Minuten.
Dass die Gastgeber noch lange nicht ans Aufgeben dachten, bekamen die Gäste nun in Form einer deutlich aggressiveren Verteidigung zu spüren. Gerade die vordere Reihe um Aufbauspieler Steffen Grimme zeigte sich bissig und machte seinen Gegenspielern schon weit vor dem Korb das Leben schwer. Punkt um Punkt schmolz der Vorsprung, die Sharks gaben keinen Ball verloren und Eimsbüttel verlor zunehmend den Faden. Nach einem 14:2-Lauf sahen sich die Gäste in der 34. Minute erstmals nach langer Zeit wieder einem Rückstand ausgesetzt. Das Momentum beim Stand von 74:72 schien nun klar auf Seiten der Gastgeber. Zumal Gegenspieler Salami, der durchspielte, dem hohen Pensum offenbar langsam Tribut zollen musste. Doch noch waren immer noch sechs Minuten zu spielen und es gelang Eimsbüttel per Auszeit, den Lauf der Sharks zu stoppen.
Nach der kurzen Besprechungspause entwickelte sich in den letzten Minuten ein wahrer Krimi mit ständigen Führungswechseln. Zogen die Sharks für kurze Zeit auf fünf Punkte davon, antworteten die Gäste prompt und übernahmen ihrerseits wieder die Führung. Auch dank einer überragenden Freiwurfquote – die am Ende mitentscheidend sein sollte.
Elf Sekunden vor dem Schlusspfiff stand es schließlich 87:87 unentschieden bei Ballbesitz Eimsbüttel. Und es kam, wie es kommen musste, wenn man sich eh schon in einem Tal befindet: trotz starker Verteidigung kam Ex-Shark Salami in der Zone zum Abschluss und markierte zwei Sekunden vor dem Ende mit einem äußerst schwierigen Wurf im Rückwärtsfallen seine Punkte 39 und 40 zum 87:89. Im letzten Spielzug gelang den Sharks der mögliche Ausgleichs- oder sogar Siegtreffer nicht mehr und so standen am Ende die dritte Liga-Niederlage und weiterhin der letzte Tabellenplatz für die Hittfelder.
Im Auswärtsspiel am kommenden Wochenende gegen den Hamburger SV (18.10., 17 Uhr) stehen die Sharks nun bereits stark unter Druck. Sollte auch dort nicht der dringend nötige erste Saisonsieg gelingen, muss man sich südlich der Elbe wohl endgültig mit dem Abstiegskampf beschäftigen. Der aus dem letzten Jahr gewohnte Aufstiegskampf erscheint für den Moment zumindest in weite Ferne gerückt.
Beste Werfer in einem sehr ausgeglichenen Sharks-Team waren Niklas Wagner (14 Punkte), Steffen Grimme (13) und Oliver Eckardt (12).