JBBL – Wenn’s nicht läuft …
… läuft’s nicht. Diese Erfahrung musste das JBBL-Team der Hamburg Sharks am dritten Advent in Rendsburg machen. So ziemlich alles, was in einem Basketballspiel schief gehen kann, ging auch schief. Am Ende verlor die Mannschaft gegen das Team der Junior Twisters mit 60 : 82. Dabei hatte man das Hinspiel noch mit 28 Punkten gewonnen. Manch einer auf der Tribüne rieb sich darüber verwundert die Augen. Wie war ein solcher Leistungsabfall überhaupt möglich?
Im Prinzip begann das ganze Drama damit, dass der Center der Hamburg Sharks kurz vor dem Spiel krankheitsbedingt absagen musste und Headcoach Lars Mitwollen auf den großen Positionen mit drei Spielern nach Rendsburg fahren musste, die alle zum jüngeren Jahrgang gehören. Der erste handelte sich dann bereits nach wenigen Minuten drei Fouls ein, so dass er die Intensität seiner Verteidigung deutlich zurückschrauben musste. Der zweite überdehnte sich – auch schon in den ersten Minuten – das Sprunggelenk, so dass er für den Rest der Partie auf der Bank Platz nehmen musste. Und der dritte hatte bisher noch kein einziges Spiel im Trikot der Sharks absolviert.
Gegen ihn stand der auffälligste Spieler aus Rendsburg und der Gruppe Nord, der in dieser Saison ungefähr 32 Punkte pro Partie macht und dabei im Schnitt 17 Rebounds holt. Mittwollen entschloss sich deshalb, die Team Defense der Sharks – bisher immer die Parade-Disziplin der Mannschaft – neu zu justieren. Er stellte seinen besten Verteidiger, trotz des Größenunterschiedes gegen den Rendsburger Center. Und der brandgefährliche Aufbauspieler wurde abwechselnd von einem der schnellen Leuten der Sharks eskortiert. Dies funktionierte – nun ja – eher mittelprächtig. Auch weil der Rest der Hamburger Defense durch die Umstellung manchmal ein wenig orientierungslos durch die eigene Zone lief.
„Es könnte sein“, erklärte Mittwollen nach der Partie, „dass der Game-plan in der Defense mein Team ein klein wenig überfordert hat. Wobei ich auch schon in den Tagen zuvor während des Trainings den Eindruck hatte, dass meine Spieler körperlich und mental eine Pause brauchen. Im Spiel habe ich sie jedenfalls teilweise kaum noch erreicht.“
Dies zeigte sich auch in der Offense, wo die Spieler oftmals unkonzentriert oder überhastet agierten oder schlicht die falsche Entscheidung trafen. Allerdings fehlte den Spielern auch dort die Anspielstation unter dem Korb, so dass die Offensive der Sharks über die ganze Partie relativ ausrechenbar blieb. Außerdem stand der Gegner über weite Strecken so tief, dass es schon fast das Etikett „Zone“ verdiente. Und der dritte Grund war, dass der Satz mit den „falschen Entscheidungen“ teilweise auch für die Schiedsrichter galt.
„Mit all diesen Punkten war mein junges Team am Ende einfach überfordert“, erklärte Mitwollen. „Ich bin den Jungs darüber nicht böse. So etwas passiert. Aber jedem muss ab jetzt klar sein, dass er im nächsten Jahr 120 Prozent geben muss, damit wir unser Ziel noch erreichen. Noch ist nichts verloren. Aber es wird eine ganz enge Kiste.“
Im Team der Sharks standen diesmal: Vincent Beckmann, Ammar Beganovic, Nicklas Bestmann, Robin Busker, Benjamin Ebert, Leevi Erkkilä, Maximilian Fuchs, Tim Lang, Enno Lütjens, Florian Stasch, Max Stuthmann und Arne Torikka.
Die Statistiken des Spiels finden sich hier:
http://www.nbbl-basketball.de/rcd?liga_id=&wettbewerb=1&spiel_id=17696&tabTitle=Statistikserver-Inhalt&menuid=16&topmenu=7&xget=%2Fnbbl-jbbl%2Fstatistik%2Fspiel%2Findex.php