Ein Lichtlein brennt – Knapper Sieg am ersten Advent gegen Kronshagen
Die Bilanz des vergangenen Spieltags in Oldenburg lautete noch: bestes Leistung der Saison abgeliefert, leider verloren. Beim heutigen Spiel zuhause gegen den TSV Kronshagen lief es eher umgekehrt: Selten so schwach gespielt – trotzdem gewonnen. 70 : 61 hieß nach 40 Minuten das etwas schmeichelhafte Ergebnis.
Dass es gegen den aktuellen Tabellenletzten der Division Nord nicht einfach werden würde, zeigte sich schon in den ersten Minuten, als die Sharks in der Offensive zwar zu einigen schönen Punkten kamen, die Defensive aber eher als Einladung zum Tag der offenen Tür interpretierten. Erst gegen Ende des 1. Viertels entdeckten die Spieler, dass die Begriffe Intensität und Verteidigung vielleicht doch zusammengehören. Das führte zu einem Fünf-Punkte-Vorsprung, den die Sharks mit in die erste Pause nahmen.
Das zweite Viertel gehörte über weite Strecken ebenfalls ihnen. In dieser Phase zirkulierte der Ball schnell und geduldig zum freien Mann, die Abschlüsse waren zwingend und die Verantwortung war auf viele Schultern verteilt. In der achten Minute beispielsweise verewigten sich fünf verschiedene Spieler auf der Scoring-Liste und erzielten zusammen neun Punkte. Alles innerhalb einer einzigen Minute. Zur Halbzeit lag die Mannschaft deshalb mit beruhigenden 18 Punkten in Front. Auf der Tribüne rechnete man mit einem geruhsamen und besinnlichen ersten Advent.
Im dritten Viertel hatte sich nach fünf Minuten an der Vorfreude nichts verändert. Immer noch führte die Mannschaft mit 18 Punkten, immer noch spielte sie einen abgehangenen Basketball. Dann begannen etwas, das von außen so aussah, als hätten die Spieler einen internen Wettbewerb ausgerufen: Wer schafft es innerhalb der kürzesten Zeit, das Spielgerät Richtung Korb zu ballern. Kein Angriff dauerte länger als fünf Sekunden. Spätestens dann war der Ball entweder am Ring oder am Brett und auf jeden Fall anschließend beim Gegner. Der konnte einen Fastbreak nach dem anderen laufen, die Sharks machten fünf Minuten lang keinen einzigen Punkt, nach dem Ende des Viertele waren von 18 Punkten Vorsprung gerade noch vier Punkte übrig.
Es war, als hätte irgendetwas bei den Spielern die Verbindung zur Basketball-Intelligenz gekappt. So erzählte es auch Headcoach Lars Mittwollen nach dem Spiel. „Da nimmst Du eine Auszeit und sagst den Spielern: Hört zu, ihr müsst die Angriffe geduldiger ausspielen. Nehmt nicht den ersten sondern den besten Abschluss. Und was machen die Jungs? Laufen zurück auf den Platz, und schmeißen den Ball nach zwei Sekunden aus einer unmöglichen Position in die Wildnis. Da kannst Du als Trainer nur noch kopfschüttelnd daneben stehen.“
Leider änderte sich nach der letzten Viertel-Pause an der Spielweise zunächst überhaupt nichts. In den ersten fünf Minuten gab es zwei verwandelte Freiwürfe auf Seiten der Sharks, alle anderen Punkte machte der Gegner. Viertelübergreifend schafften die Sharks damit das Kunststück, in zehn Minuten exakt vier Punkte zu erzielen. Für Kronshagen bedeutete dies die erste Führung überhaupt in diesem Spiel mit 61 : 57 Punkten.
Vielleicht hatte diese Führung sie dann etwas erschreckt. Oder der Rückstand hatte die Sharks wieder wachgerüttelt. Zumindest wurde in den letzten fünf Minuten wieder vernünftig verteidigt, so dass den Gegnern bis zum Schluss kein einziger Korb mehr gelang und die Partie am Ende doch noch mit 70 : 61 gewonnen wurde.
Für den Tabellenstand heißt dies: Es wird verflucht spannend in der Division Nord. Jetzt, da die Hinrunde absolviert ist und jeder einmal gegen jeden Gegner gespielt hat, führt die Mannschaft aus Bremerhaven souverän mit fünf Siegen aus fünf Partien. Dahinter kämpfen mit Oldenburg, den Piraten und den Sharks drei Mannschaften punktgleich um zwei verbleibende Plätze, die zur Teilnahme an der Hauptrunde qualifizieren. Und das wiederum bedeutet: Das Licht brennt, aber ab jetzt zählt wirklich jeder Korb. Los geht’s damit am nächsten Sonntag gegen die Mannschaft aus Bremerhaven zuhause auf dem Peperdieksberg. Der ist bisher fest in eigener Hand. Keine Mannschaft hat in dieser Saison dort die Punkte entführen können. Damit das auch gegen den Tabellenführer so bleibt, braucht das Team jede klatschende Hand und jede anfeuernde Stimme. Also auf jeden Fall schon mal freihalten und im Terminkalender blocken: Sonntag, 7.12. 2014, 11 Uhr: Sporthalle Peperdieksberg.
Gegen Kronshagen waren im Kader: Vincent Beckmann, Robin Busker, Phillip Deller, Jeremy Domski, Benjamin Ebert, Leevi Erkkilä, Gian Luca Facchini, Tim Lang, Enno Lütjens, Aleksander Postic, Max Stuthmann und Arne Torikka
Das Scouting findet sich hier: http://www.nbbl-basketball.de/rcd?liga_id=&wettbewerb=1&spiel_id=17690&tabTitle=Statistikserver-Inhalt&menuid=16&topmenu=7&xget=%2Fnbbl-jbbl%2Fstatistik%2Fspiel%2Findex.php