70 Kilo Bananen an einem Tag
100 Kinder im Camp
Hittfeld.Schuhe, Bälle undT-Shirts – es gab eigentlich nichts, auf das Ralf Rehberger und Florian Hartenstein nicht ihren Namenszug setzen sollten. Der Assistenz-Trainer und der Centerspieler des Bundesligisten Artland Dragons waren die Stars beim Hittfelder Basketball-Camp, das in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Basketball-Verband noch bis heute in der Sporthalle des Hittfelder Gymnasiums durchgeführt wird.
Zuvor hatten die gut 100 Jungen und Mädchen, die während des sechstägigen Camps von 20 Trainern betreut wurden, den Abgesandten der „Drachen“ aus der Nähe von Osnabrück ganz genau auf die Finger geschaut – und gelöchert. „Wie groß bist Du?“ und „Kannst Du vom Basketball leben?“, waren zwei Fragen, die an Hartenstein gerichtet wurden: „2,05 Meter“ und „Ja, ganz gut“, lauteten die Antworten des Profi-Korbjägers.
Das Camp unter der Leitung von Lars Mittwollen, der als Coach mit der U14-Mannschaft der Hittfeld Sharks im Juni die Deutsche Meisterschaft geholt hatte, war etwas für Frühaufsteher: „Wecken ist immer um 7.30 Uhr“, sagt Camp-Unterstützer und -Mitarbeiter Ingo Mönke. Alle Teilnehmer sind im Sunderhof untergebracht. Mönke: „Nachdem die ersten Heimwehtränen getrocknet waren, gab es keine Probleme mehr.“
Bei den jungen Basketball-Talenten ist das Hittfelder Camp seit Jahren sehr beliebt. So wurden beim vergangenen Top-Four-Turnier um den Deutschen Basketball-Pokal in der Color-Line-Arena Plätze verlost. Am Peperdieksberg waren Kinder aus Cottbus und Wismar dabei.
Sie alle lernten unter fachkundiger Anleitung, ihr Dribbling zu verbessern, feilten an ihrer Wurftechnik und an der Kondition. Das bedurfte dann einer logistischen Meisterleistung in Sachen Verpflegung: „Es kommt schon vor, dass wir an einem Tag 1200 Liter Wasser kaufen“, sagt Mönke: „Und allein am ersten Tag haben die Kinder 70 Kilogramm Bananen gegessen.“ Zum Glück wurde immer rechtzeitig für Nachschub gesorgt.
Alle Kinder waren während der sechs Tage mit Feuereifer bei der Sache. Und wer weiß: Vielleicht wird in einigen Jahren einer von ihnen bei einem Basketball-Camp von Fragestellern gelöchert und muss Autogramme schreiben.
von Stefan Flomm, Harburger Anzeiger und Nachrichten, 23.07.2009
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